Hausbesitzer in Deutschland ohne ausreichenden Versicherungsschutz
Endlich der erste Hauskauf! Doch der Moment der Euphorie über das Lebenswerk ist tückisch. Zu oft machen Eigentümer entscheidende Fehler bei der Versicherung. Dieser Wegweiser der DOMCURA beantwortet Ihre wichtigsten Fragen. Und er zeigt mit einem Leitfaden, wie das neue Zuhause auf lange Sicht gut versichert bleibt.
Das Einfamilienhaus.
Die Kosten für einen Bestandsbau in solider Lage liegen rasch bei mindestens 300.000 bis 400.000 Euro. Viele Familien zahlen die Immobilie über 25 und mehr Jahre ab.
Auch ein nicht selbst gebautes Haus ist damit ein Lebenswerk! Mehr noch: ein Zuhause für die Kinder, eine Vorsorge für den Lebensabend. Vielleicht sogar irgendwann ein Erbe.
Zu den größten Herausforderungen eines Einfamilienhauses gehört neben der Finanzierung und dem Erwerb auch die Absicherung. Doch an dieser wird leider zu oft gespart!
Hausbesitzer in Deutschland ohne ausreichenden Versicherungsschutz
Schadenaufwand für Wohngebäude im Jahr 2022
Eine Studie des renommierten Marktforschungsinstituts GfK offenbarte, dass 11 Millionen deutsche Hausbesitzer nicht oder nur unzureichend versichert sind. Auch die zuletzt vermehrt auftretenden Extremwetterereignisse konnten die Sensibilität noch nicht erhöhen. Ein signifikanter Anstieg in den Vertragsbeständen der Versicherer war selbst nach den jüngsten Fluten kaum zu bemerken.
Ein Grund, warum viele Familien ihr Zuhause und die wirtschaftliche Zukunft riskieren? Das fehlende Wissen über Versicherungen und die Eigenheit mancher Modellen. Kein Wunder: Schließlich wird genau das in Schule, Ausbildung oder Studium nur unzureichend vermittelt.
Der DOMCURA-Wegweiser beantwortet für Sie die relevantesten Fragen! Denn eines ist uns bei der Domcura wichtig: dass Ihr Zuhause eine sichere Zukunft hat.
Dass eine Informationslücke bei der Wohngebäudeversicherung besteht, zeigt eine Umfrage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (kurz: GDV). Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer wurden befragt, vor welchen Schäden sie sich am meisten fürchten. Dabei zeigten sich klare Unterschiede zwischen der Vorstellungskraft und der Realität.
Interessanterweise gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie sich sicher seien, niemals von einer Überschwemmung betroffen zu sein.
Wer die Zahlen verinnerlicht, wird das durchaus verstehen können. In den lokalen Abendnachrichten sind Wohnungs- und Hausbrände fast immer ein Thema. Wer einmal den Klang eines gefräßigen Feuers hörte, den Rauch roch, wird die Angst fühlen. Andererseits kann man sich beim kleinen Bach oder dem Flüsschen 500 Meter weit weg kaum vorstellen, dass durch sanfte Wasserläufe eine Flut entstehen soll.
Bilder aus dem Ahrtal zeigen jedoch, welche Gefahr aus harmlosen Gewässern heranrollen kann. Und ja: Die Realität sieht tatsächlich anders aus, wie Zahlen des GDV aus dem Jahr 2020 nahelegen.
Der erste Fehler bei der ersten Versicherung für ein erworbenes Einfamilienhaus ist damit klar. Risiken können zwar niemals überschätzt, dafür aber extrem unterschätzt werden. Das weiß auch Katrin Weber.
Seit mehr als zehn Jahren analysiert er für die DOMCURA die Schäden an Wohngebäuden, vor allem an Einfamilienhäusern. Etwas, das ihn immer wieder nachdenklich macht? Die Leute riskieren für ein paar Euro im Jahr ihre wirtschaftliche Zukunft und den ideellen Wert ihres Zuhauses. Gesk muss besonders an einen Fall aus seiner Heimatregion denken.
Ein junges Ehepaar aus der Stadt zog damals mit Tochter und Hund aufs Land. Das Haus befindet sich unmittelbar in der Nähe der holsteinischen Küste. Das Objekt war eher etwas zu teuer, die monatliche Belastung hoch.
Die Familie übernimmt das Haus im soliden Zustand, die zunächst übernommene Versicherung verstimmt jedoch aufgrund der hohen Kosten. Die Vorbesitzerin hatte gegen Sturm und Hagel sehr vorsichtig agiert, was seinen Preis hatte. Dieser wiederum veranlasste das Paar zur Sonderkündigung der Wohngebäudeversicherung. Es wurde an ein, zwei Punkten gespart. Mit Folgen.
Katrin Weber sagt: "Während eines Herbststurms nahm das etwas ältere Dach zwei Jahre später erheblichen Schaden. Dagegen war das neue Eigentümerpaar auch versichert, nicht aber gegen die Folgeschäden, die durch das kaputte Dach entstanden. Dieser lag bei einer mittleren fünfstelligen Summe. Geld, das ohnehin nicht üppig da war."
Worauf Katrin Weber abzielt: Für bereits 40 Euro mehr im Jahr – 800 Euro in 20 Jahren – hätte die Familie diese Belastung nicht ertragen müssen. Diese Geschichte ist sinnbildlich für
mehrere Fehler bei der ersten Wohngebäudeversicherung. Die Expertin zählt auf:
Die DOMCURA-Versicherungsexpertin Katrin Weber beantwortet die fünf wichtigsten Fragen. Sie wollen mehr wissen? Schreiben Sie der Domcura-Redaktion eine E-Mail!
Ab welchem Zeitpunkt sollte das Einfamilienhaus versichert werden?
Grundsätzlich ab dem Moment, in dem die Kaufpartei als Eigentümer für das Haus im Grundbuch eingetragen wird. In diesem Zuge erfolgt oft auch die Schlüsselübergabe zum Einfamilienhaus. Wichtig ist: Zunächst übernimmt der neue Eigentümer die bestehende Wohngebäudeversicherung. Geregelt ist das im Versicherungsvertragsgesetz (VVG). Nach einer Frist von einem Monat können die neuen Eigentümer die Police kündigen.
Was ist die wichtigste Versicherung, die Menschen benötigen, die ein Einfamilienhaus kaufen?
Das ist mit Abstand die Wohngebäudeversicherung. Kommt es zu einem Totalschaden durch Feuer, Leitungswasser oder einem Sturm (Windstärke), übernimmt die Versicherung alle entstehenden Kosten für den Ersatz. Das kann nur Teilschäden wie ein abgedecktes Dach betreffen oder aber das komplette Haus. Die Versicherten bekommen dann ein gleichwertiges Einfamilienhaus zu den aktuellen Preisen finanziert. Alle Planungskosten (Architekt, Konstruktion) sind ebenfalls abgedeckt. Die Neuwerterstattung gibt es nur, wenn der Wiederaufbau spätestens drei Jahre nach dem Schadensfall beginnt.
Hier ein Tipp: Denken Sie an die Mietkosten für eine Übergangsbleibe. Müssen Sie während eines Neubaus oder der Sanierung umziehen, können Sie sich für diese Lage auch finanziell absichern.
Schützt die Wohngebäudeversicherung auch vor Naturkatastrophen?
Nicht direkt. Es ist also absolut ratsam, dass Hauseigentümer ihre Wohngebäude- um eine Elementarschadenversicherung erweitern. Diese schützt vor den Folgen katastrophaler Naturereignisse. Dazu zählen Starkregen, Überschwemmungen, Hochwasser, Schneedruck, Erdrutsche oder Erdsenkungen.
Auch hier kommt es auf eine solide und sichere Beratung an. Zum Beispiel gibt es manchmal einen Unterschied zwischen Hochwasser und Hochwasser durch Starkregen.
Deckt die Wohngebäudeversicherung automatisch das Mobiliar ab?
Nein, das tut sie nicht. Ein Schaubild hilft: Hauseigentümer sollten sich vorstellen, dass sie vorübergehend das Dach abnehmen und das Haus umdrehen könnten. Sie dann kräftig schütteln.
Fast alles, was jetzt noch zum Haus gehört, also fest damit verbunden ist, gehört zur Wohngebäudeversicherung. Alles, was rausgefallen ist, muss über eine Hausratversicherung versichert werden. Bewegliche Gegenstände wie die Unterhaltungselektronik oder die Sofagarnitur werden also ausschließlich durch die Hausratversicherung geschützt. Sie wirkt beispielsweise bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Explosionen oder Diebstahl. Deshalb ist eine Kombination aus Wohngebäude- und Hausratversicherung essenziell.
Wichtig: Einbaumöbel zählen für gewöhnlich in den Bereich Hausrat.
Auch für Nicht-Vermieter: Wie wichtig ist eine gute Haftpflicht?
Sie ist extrem empfehlenswert. Auch wenn eine Person auf dem Grundstück oder im Wohngebäude unabsichtlich Schaden nimmt, haftet der Eigentümer. Die Szenarien sind gar nicht so selten. Rutscht ein Gast auf dem frisch gewischten Fliesenboden oder auf dem Schnee bedeckten Bürgersteig aus und verletzt sich, hat der Eigentümer ohne Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ein finanzielles Problem. Häufig ist diese, zumindest für das selbstbewohnte Eigentum, in der Privathaftpflichtversicherung enthalten.
Wichtig hier: Auch wenn beim Sturm ein eigener Baum das Haus des Nachbarn beschädigt, wird eine private Haftpflicht relevant.
Verstehen Sie die Gegebenheiten. Regional gibt es immer unterschiedliche Risiken. Ein Gespräch mit der verkaufenden Partei kann hilfreich sein. Stellen Sie Fragen! Auch örtliche Versicherungsmaklerinnen und -makler wissen oft, worauf es lokal ankommt. Die DOMCURA arbeitet deshalb deutschlandweit mit Partnern zusammen. Diese können für Sie jederzeit ortskundige Beratung garantieren.
Bevor Sie das Haus kaufen: Achten Sie auch auf mögliche Schäden, die Sie nicht sofort sehen können. Fragen Sie, wie alt die Wasserleitungen sind und wann diese zuletzt gewartet wurden. Prüfen Sie Wände auf feuchte oder klamme Stellen. Ein Leitungswasserschaden bleibt oft unbemerkt – und kann das Haus nach Jahren unbewohnbar machen.
Kündigen Sie die bestehende Wohngebäudeversicherung erst, wenn Sie ein besseres Produkt gefunden haben. Denken Sie daran: Die günstigste Versicherung kann sich als die teuerste überhaupt erweisen.
Berücksichtigen Sie spätestens an dieser Stelle eine Zusatzversicherung gegen Elementarschäden.
Schließen Sie eine Hausratversicherung ab, die zum Wert des Inventars passt. Achten Sie auf die Nuancen im Kleingedruckten.
Überprüfen Sie, welche Auswirkungen der Hauskauf auf Ihre private Haftpflicht hat. Auch in diesem Fall ist ein Gespräch mit Ihrem lokalen DOMCURA-Makler empfohlen.
Sie haben Photovoltaikanlagen, eine Wärmepumpe oder außenstehende Gastanks? Auch hier können Zusatzversicherungen relevant sein. Gehen Sie mit Ihrem persönlichen DOMCURA-Makler durch die Details Ihrer Wohngebäude-Situation.
Seien Sie im Alltag vorsichtig! Die beste Versicherung ist immer noch die, die sie nicht beanspruchen müssen. Hohe Schadensummen ziehen mögliche Beitragsanpassungen nach sich. Jedoch insbesondere der Stress und die Belastung, die jeder Schadensfall mit sich bringt, gilt es bestmöglich zu vermeiden.