Im Jahr 2022 zahlten deutsche Versicherer für die Behebung von Leitungswasserschäden
Ein winziger Tropfen Wasser, der sich aus dem Rohr oder der Dichtung quillt: So beginnen Leitungswasserschäden, die jedes Jahr über unzählige Familien hereinbrechen. Denn solange kein Tropfgeräusch vernommen wird, bleiben Lecks oft unbemerkt. Glücklicherweise haben Sie mehr Optionen, als Sie denken. Wie Sie Leitungswasserschäden vermeiden oder rechtzeitig erkennen, zeigt der DOMCURA-Ratgeber.
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Unser Leitungswasser ist eine saubere Sache. Meistens zumindest. Denn es gibt ein Problem: Leitungswasserschäden. Schlägt eine in der Häuserwand verborgene Leitung Leck, bricht über Familien oder Immobilienbesitzende in manchen Fällen ein großes wirtschaftliches Unglück herein. Zumindest für diejenigen, die nicht oder nur unzureichend abgesichert sind.
Im Jahr 2022 zahlten deutsche Versicherer insgesamt 3,8 Milliarden Euro für die Behebung von Leitungswasserschäden. Die Dunkelziffer derer, die nicht ausreichend versichert sind oder durch Fahrlässigkeit ihren Schutz verlieren, dürfte ebenso groß sein.
Dieser Beitrag aus der DOMCURA-Redaktion unterstützt Sie dabei, dass ein Leitungswasserschaden gar nicht erst auftritt. Oder im Fall der Fälle rechtzeitig bemerkt wird.
Im Jahr 2022 zahlten deutsche Versicherer für die Behebung von Leitungswasserschäden
Alle 30 Sekunden leckt eine Leitung in Deutschland.
Leitungswasserschäden sind die – mit Abstand – am häufigsten auftretenden Vorfälle in Wohnungen und Häusern. Rund 3.000 Meldungen gehen täglich bei den verschiedenen Versicherungen ein. Im Schnitt leckt alle 30 Sekunden eine Leitung. Doch wie definiert sich ein Leitungswasserschaden genau? Ganz einfach!
Zu Leitungswasserschäden zählen alle Vorfälle, bei denen Leitungswasser an nicht dafür vorgesehenen Stellen austritt. Das kann beispielsweise ein poröses Rohr oder eine spröde Dichtung sein. Wird durch so ein Leck die Elektrik beschädigt oder bildet sich Schimmel im Gemäuer, fällt das unter die Kategorie Leitungswasserschaden.
Es gibt unterschiedliche Gründe für einen Leitungswasserschaden. Häufig entstehen die Havarien durch veraltetes Material. Das betrifft besonders Rohre und Dichtungen an den verschiedenen Anlagen. Diese nutzen sich mit der Zeit ab und sind an porösen Stellen nicht mehr dicht.
Bei Rohren entstehen die Lecks häufig durch Korrosion. Rosten die Leitungen über viele Jahre, wird das Metall an den betroffenen Stellen immer dünner. Auch eine stark schwankende Wassertemperatur im Rohr kann der Substanz auf Dauer schaden. Ist das Material zu ermüdet, entsteht ein Loch, aus dem fortan Wasser austritt. Zudem können auch klassische Materialfehler oder äußere Krafteinwirkungen ein Leck verursachen. Zum Beispiel, wenn bei Bohrarbeiten eine Wasserleitung perforiert wird.
Die Dichtungen zwischen den Leitungen gelten ebenso als sensibler Punkt. Zwar bestehen diese Komponenten meist aus robustem Gummi, doch auch dieses Material kann ermüden. Die Dichtungen sind nach vielen Jahren nicht mehr ausreichend flexibel und anfälliger Mikrorisse. Weiten sich diese, kann Wasser austreten. Wie bei den Rohren sind auch die Dichtungen unter Umständen temperaturanfällig. Zu viel heißes Wasser lässt das Material aufquellen und kann es beschädigen. Die meisten herkömmlichen Dichtungen sind nicht für hohe Temperaturen ausgelegt, stattdessen sind spezielle Heißwasserdichtungen notwendig. Kaltes Wasser hingegen kann die Gummidichtung verhärten und schrumpfen lassen. Bestehen die Dichtungen aus Plastik, kann auch dieses nach Jahren der Abnutzung porös werden und brechen.
In den eisigen Wintermonaten dann Frost die Rohre ihres Hauses beschädigen. Besonders gefährlich sind extreme Wetterlagen mit starken polaren Winden. Friert das Wasser in der Leitung, dehnt es sich aus. Durch den steigenden Druck können die Rohre bersten.
Ohne handwerkliche Erfahrung sollten Sie nie allein an Leitungswasseranlagen schrauben. Schon durch kleinste Fehler kann ein Leck entstehen – oder größer werden. Handwerkliche Ausführungsfehler gelten mit 38 Prozent als die häufigste Ursache für Leitungswasserschäden.
Das geht aus der aktuellen Ursachenstatistik (Leitungswasserschäden 2003–2022) des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) hervor.
Treten wenige Tropfen aus einer undichten Stelle aus, bemerken Sie den Schaden meist nur verspätet. Erst wenn sich beispielsweise Wasserlachen bilden, wird ein deutliches visuelles Anzeichen sichtbar.
Allerdings gibt es andere Möglichkeiten, mit denen Sie einen Leitungswasserschaden früh genug wahrnehmen können. So sollten sie darauf achten, ob sich Wände oder Decken an einzelnen Stellen verfärben. Zum Beispiel der weiße Farbton mancherorts etwas dunkler ist. Auch lassen sich feuchte Stellen mithilfe der Hände erfühlen. Tritt bereits länger Wasser aus, können Sie zudem einen modrigen Duft riechen. Übrigens kann bei einem fortschreitenden Schaden auch die Luftfeuchtigkeit in einem Raum erhöht sein.
Nehmen Sie mit Ihren Sinnen nichts wahr, bleibt das logische Ermessen. So sinkt in von Lecks betroffenen Leitungen oft der Wasserdruck. Auch können sie anhand des Wasserzählers überprüfen, ob Wasser austritt. Dafür dokumentieren Sie morgens den Wasserstand und kontrollieren diesen nach Ihrer Heimkehr. Wichtig natürlich: In der Zwischenzeit sollte kein Wasser verbraucht werden.
Sie haben einen Schaden bemerkt – und vermuten diesen in einer größeren Dimension?
Dann hilft Ihnen dieser DOMCURA-Leitfaden.
Stellen Sie die Leitung ab
Bemerken Sie eine undichte Stelle oder gar einen Rohrbruch, sollten Sie zunächst die Hauptleitung abstellen. So verhindern Sie, dass weiteres Wasser den Schaden verschlimmert. In Eigenheimen befindet sich die Leitung häufig im Keller. In Wohnungen finden Sie das Hauptventil meist im Bad.
Trennen Sie den Strom
Besonders wenn viel Wasser austritt, sollten Sie ihre Risiken minimieren. Stellen Sie dafür den Strom im betroffenen Bereich ab. Das schon schützt Sie vor einem Stromschlag, wenn sie notdürftig am Leck arbeiten. Auch verhindern Sie, dass das austrendende Wasser elektronische Geräte beschädigt.
Bringen Sie Wertgegenstände in Sicherheit
Ist die Situation so gravierend, dass Sie schwerwiegende sachliche Schäden befürchten? Bringen Sie wichtige Dokumente und wertvolle Gegenstände in Sicherheit.
Trocknen Sie die betroffene Örtlichkeit
Haben Sie den Schaden früh genug entdeckt, ist meist erst wenig Wasser ausgetreten. Das können Sie leicht mit einem Lappen und Eimern aufnehmen.
Dokumentieren Sie Schäden
Ist das Wasser entfernt, sollten Sie mit Fotos dokumentieren, was das Leitungswasser angerichtet hat. Das ist für die Versicherung wichtig und kann über die Höhe der kompensierten Summe mitentscheiden.
Informieren Sie die Versicherung
Ihre Versicherung sollten Sie umgehend über den Schaden informieren. Sie kann den Fall mithilfe Ihres Protokolls aufnehmen. Je präziser und umfangreicher die Angaben, desto schneller kann die Versicherung Ihren Schaden regulieren.
Reparieren Sie in Absprache mit Ihrer Versicherung
Hat ihre Versicherung den Wasserschaden aufgenommen, können Sie sich um die Reparatur kümmern. Grundsätzlich sollten Sie immer Fachkräfte beanspruchen. In schwerwiegenden Fällen müssen die Räume oder ganze Häuser zunächst getrocknet werden. Erst danach kann die Reparatur beginnen. Die konkreten Maßnahmen sowie den Kostenvoranschlag sollten Sie mit ihrer Versicherung abklären.
Wie lang und teuer die Reparatur eines Wasserschadens ist, hängt von den Beschädigungen ab. Die Expertinnen und Experten beginnen zunächst mit der Trocknung der betroffenen Räume. Danach können sich weitere Schäden zeigen, die das Wasser hinterlassen hat.
Bei besonders starken Zerstörungen kann ein Austausch des Bodens oder eine umfangreiche Reparatur an den Wänden nötig sein. Diese Maßnahmen dauern deutlich länger als die Trocknung der feuchten Stellen. Wie hoch die Kosten für die Reparatur sind, ist meist sehr individuell. Bedenken Sie: Je früher Sie einen Wasserschaden erkennen, desto schneller fühlen Sie sich in Ihrem Zuhause wieder sicher. Auch steigen die Kosten für Ihre Versicherung nicht so stark, wenn wenige Reparaturmaßnahmen ausreichen.
Austretendes Leitungswasser kann teure Schäden verursachen. Deswegen sollten Sie die richtigen Versicherungen für Ihr Zuhause abschließen.
Die Schäden am Haus selbst deckt die Wohngebäudeversicherung. Dazu zählen alle Beschädigungen der Bausubstanz und von fest verbauten Teilen. Achten Sie darauf, dass Ihr Versicherungsmodell alle Schäden durch Leitungswasser abdeckt.
Um Möbel und beispielsweise Unterhaltungselektronik abzusichern, brauchen Sie zusätzlich eine Hausratversicherung. Diese übernimmt die Kosten für die Schäden an Ihrer Einrichtung.
Schädigt Ihr Leitungswasserschaden eine benachbarte Wohnpartei, hilft eine private Haftpflichtversicherung. Die deckt die Schäden außerhalb des Eigenheims ab.
Ihr Einzug ins erste eigene Haus: So sollten Sie es versichern!
Ein Leitungswasserschaden entsteht nicht immer an den Rohren. Auch veraltete Schläuche an Geschirrspülern oder Waschmaschinen können undicht sein. Möchten Sie Schäden vermeiden, sollten Sie diese Geräte niemals unbeaufsichtigt laufen lassen. Sind Sie in der Nähe, bemerken Sie undichte Stellen schneller und können das Wasser abstellen.
Zusätzlich sollten Sie die Schläuche und Dichtungen regelmäßig selbst überprüfen und bei Bedarf austauschen. Die Überprüfung der Rohre sollte dagegen eine Fachfirma übernehmen. Stellt diese Beschädigungen oder Verschmutzungen fest, wartet diese auch das heimische Rohrleitungssystem.
Vermieterinnen und Vermieter müssen die Rohre auf Verunreinigungen überprüfen. Dabei geht es vor allem um lebensgefährliche Keime wie Legionellen.
Gut zu wissen: Versicherungsanbieter wie die DOMCURA berücksichtigen bei der Schadenregulation, ob Sie präventive Maßnahmen ausreichend eingesetzt haben. Unser Versprechen: Engagement lohnt sich!
Auch können Sie moderne Technologien zur Prävention nutzen. Wassersicherheitssysteme kontrollieren beispielsweise den Durchfluss und die Wassertemperatur in den Rohren. Bei auffälligen Werten stellt das System den Wasserzufluss automatisch ab. Auf diese Weise können starke Beschädigungen verhindert werden.
Eine kostengünstigere Variante sind Wassersensoren. Diese können Sie neben Geräten wie ihrer Waschmaschine oder im Bad nah am Boden installieren. Berührt austretendes Wasser den Sensor des Geräts, warnt dieses mit einem akustischen Signal.